Seine erste Liebe, sagt der heute (2025) 72-Jährige, war jedoch immer die Musik. Und das begann schon im Kindesalter. Wenn seine älteren Schwestern Klavierunterricht hatten, dann hörte er zu und spielte die Melodien später selbst nach – ohne Noten, nur nach Gehör. Aber auch an der Gitarre war Richard Bauer talentiert: Schon 1972 hatte er einen Auftritt in der Saarlandhalle in Saarbrücken, mit der damals in der Region bekannten Band „Studio 64“.
Hauptberuflich ging es dann zwar mit der medizinischen Karriere weiter, aber daneben blieb die Kultur für Richard Bauer immer eine „Parallelwelt“, in die er sich gerne zurückzog. Nicht nur musikalisch, auch kabarettistisch war er aktiv, mit Programmen wie „Strapsodie in Bluff“. Jetzt, nachdem er seine Laufbahn als Arzt beendet hat, kann er sich ganz der Musik widmen.
Für sein aktuelles Projekt hat Richard Bauer den Arztkittel gegen den Bademantel eingetauscht, das Markenzeichen von Udo Jürgens. Am 11. November 2014 besuchte er eines der letzten Konzerte des österreichischen Sängers.
„Sechs Wochen später die Todesnachricht von Udo, den ich zuvor noch zu präsent auf der Bühne erlebte. Der Wunsch, seine großen Lieder live mit meiner 2012 gegründeten BAUERS BRASS BAND in Szene zu setzen, wurde immer stärker gefühlvoll und authentisch interpretieren Udo, ich bin Deiner Meinung: „Die Welt braucht Lieder.“

Mit der im Jahr 2012 gegründeten Bauers Brass Band machte er sich daran, den Titel für sein neunköpfiges Ensemble zu bearbeiten. 2019 war es dann so weit: Zum fünften Todestag von Udo Jürgens erblickte das Programm „Hallo Udo“ in der Saarburger Stadthalle das Licht der Welt. „Der Saal war zum Brechen voll“, erinnert sich Richard Bauer. Alle Konzerte ausverkauft. „Wir hätten doppelt so viele Karten verkaufen können.“ In Richard Bauers Band spielt an der Querflöte auch seine Tochter Katharina. Mit ihr singt er natürlich auch das Duett „Liebe ohne Leiden“, das schon Udo Jürgens mit seiner Tochter sang.