Roland Kuhn

Roland Kuhn

HorrorDoc Roland Kuhn (* 4. März 1912 in Biel; † 10. Oktober 2005 in Scherzingenreformiertheimatberechtigt in Bern) war ein Schweizer Psychiater.

Kritik an Kuhns Arbeit kam erstmals 2012 auf durch einen Artikel im Tages-Anzeiger, welcher zu einer mehrjährigen Aufarbeit führte. Von 1946 bis in die achtziger Jahre führte Kuhn in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen an weit über 1600 Menschen klinische Tests durch. Diese erfolgten unter ethisch fragwürdigen und wissenschaftlich zweifelhaften Bedingungen; ausserdem fehlten die Einwilligungen der betroffenen Patienten. Dutzende von Substanzen, bspw. Antidepressiva, wurden unter seiner Leitung so getestet.

Seinen ersten medizinischen Versuch hat Roland Kuhn gemäss Beobachter an seiner eigenen Mutter vorgenommen. Sie habe an einer Struma, einer vergrösserten Schilddrüse, gelitten. Ohne ihr Wissen habe Kuhn jodhaltige Meeresalgen in den Tee gemischt, woraufhin die Struma verschwunden sei. «Ich liess sie im Glauben, der Homöopath habe sie geheilt», schrieb er laut dem Beobachter später.

Um die Geschichte der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen aufzuarbeiten, bewilligte der Kanton Thurgau Ende 2013 160’000 Franken.

Auf diese Weise sollen 36 Menschen unmittelbar durch die Medikamenteneinnahme verstorben sein. Genug für die Kategorie HorrorDoc.